Afrikanische Föderalismen

Dieser Band bietet eine kritische Analyse der Gründe für die Einführung des Föderalismus in Afrika südlich der Sahara. Der Vergleich der drei untersuchten Rechtssysteme Südafrika, Nigeria und Äthiopien, die auf der verfassungsrechtlichen Ebene auf den ersten Blick deutliche Unterschiede aufweisen, zeigt einige Gemeinsamkeiten hinsichtlich der Balance zwischen Zentrum und Peripherie auf. Indem die Probleme im Zusammenhang mit der Umsetzung „klassischer“ Institutionen des Föderalismus in den drei ausgewählten Systemen nachgezeichnet und der Anwendungskontext der Regeln hervorgehoben werden, analysiert der Band die Entwicklungen föderaler Systeme anhand von drei Untersuchungslinien: Verfassungsübergänge; die institutionelle Leistungsfähigkeit der Institutionen, die territoriale Interessen vertreten, und die Regulierungsbefugnisse subnationaler Gremien; die Rolle der Verfassungsjustiz. Die Analyse dieser Leitlinien bestätigt die Vorstellung, dass die Dezentralisierung der Funktionen aus normativer Sicht schwach erscheint, während der ethnische Faktor durch die Notwendigkeit, die Einheit und Unteilbarkeit der Rechtssysteme zu gewährleisten, „gemildert“ erscheint.